Fluchttürsteuerung: Aufbau, Funktion & Vorteile

Bei einem Notfall ist es essenziell, dass Personen schnell und gefahrenlos das betroffene Gebäude verlassen können. Fluchttüren kommen zum Einsatz. Damit ein sicheres Verlassen im Notfall, aber kein unbefugter Zugang möglich ist, braucht es eine spezielle Fluchttürsteuerung. Welche Aufgaben und Funktionen ein Fluchttürterminal zu erfüllen hat, zeigt dieser Artikel.

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Die wichtige Funktion einer Fluchttürsteuerung

Brände, austretendes Gas, Rauchentwicklung, Massenpanik – es gibt viele Gefahren, die in Gebäuden entstehen können. In solchen Fällen ist es essenziell, dass Personen das Gebäude gefahrenlos verlassen können.  

Hier kommt die Türzentrale ins Spiel – auch Fluchttürterminal oder Fluchttürsteuerung genannt. Sie gewährleistet, dass Personen im Notfall sicher über Rettungs- und Fluchtwege durch das Gebäude zu einem Sammelpunkt in Sicherheit gelangen.

Diesbezüglich gibt es strenge Vorschriften und Auflagen, die es zu erfüllen gilt. Eine spezielle Fluchttürsteuerung ist dafür da, dass die Türen im Notfall von jeder Person geöffnet werden können. Dazu überwacht sie die Fluchttüren während des Tagesbetriebs. Jedoch gilt es, das Gebäude vor unbefugtem Zutritt zu bewahren. Daher ist eine zuverlässige und sichere Steuerung nötig. Diese regelt alle Öffnungs- und Schließvorgänge der Türen, um ein Maximum an Sicherheit in jeder Situation zu gewähren.

Bestandteile einer Fluchttürsteuerung

Damit ein Fluchttürterminal seinen Aufgaben in vollem Maß nachkommen kann, besteht es aus speziellen Komponenten. Generell setzen sich Fluchttürsteuerungen aus drei Elementen zusammen:

• Verriegelung
• Bedienteil
• Steuergerät

Diese Komponenten sind unabdingbar. Je nach Anspruch und Komplexität des Gebäudes können sie noch erweitert werden. Verschiedene Gebäude fordern einen etwas unterschiedlichen Aufbau der einzelnen Komponenten. In Kindergärten beispielsweise müssen Türgriffe so angebracht werden, dass sie vom Personal, aber nicht von den Kindern erreicht werden können. In Schulen hingegen dürfen Not-Auf-Tasten die maximale Montagehöhe von 1,05 m überschreiten. Es gilt somit, sich mit den individuell geltenden Regelungen und Besonderheiten zu befassen, ehe eine Fluchttürsteuerung integriert wird.

Verriegelung

Manche Fluchttüröffner werden verdeckt montiert und bei Gegendruck entriegeln. Alternativ gibt es magnetische Verriegelungen. Diese finden vor allem dann Anwendung, wenn ein Panikschloss nachträglich eingebaut wird.

Bedienteil

Bei den meisten Fluchttürsteuerungen ist das Bedienteil in grüner Farbe gestaltet. Es wird direkt neben der Tür angebracht und enthält in der Regel einen Schlüsselschalter, Not-Auf-Funktionen, Kontroll-LEDs mit Sabotageüberwachung sowie Warntonsirenen. Bedienteile können in Unterputz-Montage angebracht werden. Zudem besteht die Möglichkeit der Steuerung von Türen entgegen der Fluchtrichtung.

Steuergerät

Die Aufgabe von Steuergeräten ist es, die Kontrolle der Türen zu übernehmen. Es wird direkt an Gefahrenmeldeanlagen und Steuerungstableaus angeschlossen. Je nach Ausführung ist damit sogar eine zentrale Freischaltung aller Türen möglich. Des Weiteren gibt es kombinierte Geräte, die sich aus Steuergerät und Bedienteil zusammensetzen.

Erweiterungen

Je nach individuellem Anspruch können Fluchttürsteuerungen über diese drei Elemente hinaus erweitert werden. In das System lassen sich zum Beispiel akustische und optische Alarmgeber einbinden. Zudem kann die Fluchttürsteuerung durch verschiedene Arten von Türkontakten die Türstellungen auswerten.

Fluchttürsteuerung und ihre vielfältigen Einsatzbereiche

Fluchttürsteuerungen kommen in verschiedenen Bereichen zum Einsatz, unter anderem in:

• Gewerbeanlagen
• Schulen
• Kindergärten
• Kinos ‍
• Hotels
• Restaurants
• Tiefgaragen ‍
• Bürogebäuden
• Einzelhandelsgeschäften

Besonders in Schulen erweist sich eine Fluchttürsteuerung als sehr hilfreich: Schüler sollen während der Schulzeit das Gelände nicht verlassen können. Im Notfall muss jedoch jederzeit die Möglichkeit gegeben sein, aus dem Gebäude zu fliehen. Ein System mit Fluchttürsteuerung bietet genau die gewünschte Sicherheit.

Fluchtwegterminal und digitales Zutrittssystem

Beliebt ist die Kombination aus Fluchttürsteuerung und digitalem Zutrittssystem. Sie bietet das ideale Maß an Sicherheit und Absicherung. Immerhin werden Menschen in Gefahrensituationen geschützt, doch Personen und Wertgegenstände sind vor unbefugtem Zugriff sicher.

Besonders in Gebäuden, in denen viele Menschen täglich aus- und eingehen, ist es wichtig, in ein intelligentes Schließsystem zu investieren. Nur so kann der Zutritt entsprechend kontrolliert und reguliert werden.  

Für die Kombination von Schließanlagen mit einem Fluchttürterminal gibt es spezielle Antipanikzylinder, die in Fluchtwegtüren verbaut werden. Das Prinzip ist einfach: Das Schloss kann mithilfe eines Zutrittsmedium wie einem Transponder, dem Smartphone oder einer SmartCard von beiden Seiten geöffnet werden. Im Not- bzw. Panikfall lässt sich das Antipanikschloss ohne Transponder entriegeln.

BlueID bietet zahlreiche Lösungen rund um Schließanlagen und kombiniert für Sie gerne bestehende und neue Systeme mit einer Fluchttürsteuerung für maximale Sicherheit.

Regelmäßige Überprüfungen der Fluchttürsteuerung nötig

Fluchttürsteuerungen müssen regelmäßig überprüft werden – daran führt kein Weg herum. Hierzu gibt es klare gesetzliche Regelungen. Der Grund ist ganz einfach: Alle Elemente, die mit dem Fluchtweg zusammenhängen, müssen zu jeder Zeit zuverlässig und fehlerfrei funktionieren. Andernfalls ist die Sicherheit der Personen im Gebäude nicht gegeben.

Wer sich als Gebäudeeigentümer oder -betreiber also nicht um regelmäßige Überprüfungen der Fluchttürsteuerung kümmert, gefährdet die Sicherheit oder sogar das Leben der Betroffenen.

Jedoch können nicht nur Personenschäden, sondern auch wirtschaftliche Schäden entstehen. Elektrische Türöffner werden kontinuierlich beansprucht – eine regelmäßige Prüfung gibt Aufschluss darüber, ob der Austausch von Elementen oder andere Maßnahmen nötig sind. Es gilt: Gut gewartete Fluchttürsteuerungen sind wesentlich kostengünstiger als Ausfälle aufgrund von Störungen oder Folgeschäden.

Es gibt klare Richtlinien, an die man sich bei der Überprüfung von Anlagen mit Fluchttürterminals halten muss:

• Die Übereinstimmung mit dem Eignungsnachweis muss durch eine Bescheinigung des Herstellers vor der ersten Inbetriebnahme bestätigt werden.
• Ein Sachkundiger muss feststellen, ob die elektronische Verriegelung fachgemäß eingebaut wurde und zuverlässig funktioniert.
• Bestehende Türen mit elektrischen Verriegelungen in Flucht- und Rettungswegen müssen von einem Sachkundigen geprüft werden.

Anschließend erhält der Gebäudeinhaber eine Bescheinigung vom Sachkundigen, welche sich zur Vorlage bei der Bauaufsichtsbehörde eignet. Diese Bescheinigung ist vor allem im Ernstfall von großer Wichtigkeit. Kann der Gebäudeinhaber sie nicht vorweisen, drohen rechtliche Konsequenzen. Im schlimmsten Fall muss der gesamte Betrieb lahmgelegt werden, da der Versicherungsschutz nicht mehr gewährleistet ist.

Fazit

Ein System mit Fluchttürsteuerung macht in vielen Bereichen Sinn. Nicht nur in Schulen und Kindergärten, sondern auch im gewerblichen Bereich sind sie ideal dafür geeignet, die Sicherheit von Personen in einem Gebäude zu gewährleisten. Bei BlueID erhalten Sie maßgeschneiderte Lösungen, um die Gebäudesicherheit ganzheitlich zu erhöhen.